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Was Kartenlegen mit Therapie zu tun hat – Die Geschichte von Romina

Grundsätzlich betrachte ich mich als einen vernunftorientierten und logisch denkenden Menschen.
Ich habe Wirtschaftswissenschaften und Soziologie studiert, beides theoretische Fächer, die ein ordentliches Maß an mathematischem Sachverstand und abstraktem Denken erfordern.
Ich bin interessiert an naturwissenschaftlichen Themen, lese mit großem Vergnügen Zeitschriften wie “Bild der Wissenschaft” oder “Spektrum der Wissenschaft”.
Ich bin technik-affin, habe die ersten paar Jahre meines Berufslebens im Bereich IT-Management gearbeitet und nutze privat und beruflich nach wie vor jede Menge technischer Geräte und Software (und liebe es!).

Somit kann man mich mit ziemlicher Sicherheit als einen rationalen und in wissenschaftlichem Denken geschulten Menschen bezeichnen.
Wie kommt so jemand ausgerechnet aufs Kartenlegen?

Die letzten 20 Jahre habe ich (neben Akupunktur und Homöopathie) vor allem mit Hypnose- und Psychotherapie gearbeitet, um Menschen dabei zu unterstützen, mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen und ihre Lebensfreude wieder zu entdecken.
Und schon seit einigen Jahren verlagert sich Fokus bei dieser Arbeit immer mehr auf die Kombination von Psychotherapie, Astrologie und Kartenlegen (mit Tarot und Lenormand-Karten).

 

Wie zu erwarten, lässt das viele Leute darüber nachdenken, ob ich nicht doch irgendwie “ein Rad ab” habe……. 😊

Zumindest, diejenigen die mir wohlgesonnen sind, denken wenigsten noch darüber nach.

Der überwiegende Rest wird mich von vorneherein als durchgeknallte Esoterik-Tante abschreiben.

Doch keine Beschreibung könnte weniger zu mir passen.

 

 

Aber Horoskope?
Kartenlegen?
Womöglich auch noch Wahrsagen?
Was soll all das denn mit Rationalität oder seriöser therapeutischer oder beratender Arbeit zu tun haben?

Dazu möchte ich die Geschichte erzählen, wie ich eine junge Frau aus Mexiko kennengelernt habe und sie mit einer Kombination aus Kartenlegen und Astrologie (wahrscheinlich) davor bewahren konnte, ihre Zukunft und ihr Leben zu zerstören.

Die 18jährige Romina war zufällig im Netz auf mein Angebot für eine kostenlose Tarot-Beratung gestoßen (hin und wieder biete ich Kartenlegen kostenlos an). Sie wusste nichts über mich und meine therapeutische Arbeit, war auch nicht daran interessiert, sie fand Kartenlegen einfach spannend und ihr erschien es eine einfache Möglichkeit, Rat und Unterstützung zu bekommen.

Rominas Frage war, ob der Beruf, für den sie sich entschieden hat, ihr viele Kunden und damit schnell Geld einbringen würde. Sie schrieb, sie lebe in Armut und müsse daher schnell Geld verdienen. Sie wollte nicht sagen, um welchen Arbeit es sich handelt. Ansonsten hatte sie mir außer ihrem Geburtsdatum und -Uhrzeit keine weiteren Hintergrund-Informationen über sich selbst und ihr Leben gegeben.

Ich respektierte ihren Wunsch, arbeitete mit den Informationen, die ich hatte und erstellte ihr ein Astro-Tarot-Reading. Also eine Tarot-Beratung, die durch astrologische Informationen ergänzt und unterstützt wird.

Hier die ersten Antworten der Karten in Kombination mit den Infos ihres Horoskops in Kurzform:

  • Sie ist an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich blockiert und festgefahren fühlt, sie sollte sich die Zeit nehmen, um kurz innezuhalten, “in den Spiegel” zu schauen und sich zu fragen, wer sie wirklich ist und wer sie eigentlich sein will.
  • Sie fühlt sich frustriert, traurig, desorientiert, völlig alleine und vom Leben enttäuscht.
  • Sie behindert sich selbst, weil sie glaubt, sie müsse alles alleine schaffen, niemand würde ihr helfen, sie könne niemanden um Rat fragen.
  • Sie ist ein praktischer und lösungsorientierter Mensch, der das Gefühl hat, man müsse eben tun was zu tun ist und das möglichst alleine. Sie hat die Tendenz, ihre Gefühle als lästig zu empfinden und beiseite zu schieben.
  • Sie ist ein sehr Zwillinge-betonter Mensch (sie hat 5 Planeten im Zeichen Zwillinge!!!) und das kann ihr manchmal im Wege stehen, weil sie die Dinge viel zu schnell, zu hektisch und zu unüberlegt angeht.
  • Ihr derzeitiger beruflicher Plan kann nur zu einem ziemlich üblen Ende führen (Die “Zehn der Schwerter”, was wohl die negativste Karte im ganzen Tarot ist!).
  • Sie sollte nicht immer alles alleine machen wollen. Sondern sollte sich Freunde, Gleichgesinnte und Unterstützer suchen, weil sie nur in der Gemeinschaft mit anderen wirklich Fortschritte machen wird.

Mit dieser Deutung hatte ich wohl ihr Vertrauen gewonnen; sie war sehr dankbar und öffnete sich daraufhin etwas mehr: Ihr Plan war es, schnell viel Geld mit Prostitution zu verdienen und sie bestätigte eigentlich alles, was das Kartenlegen gezeigt hatte: ihre Einsamkeit, ihr Gefühl keine andere Chance zu haben weil niemand ihr hilft, ihre Traurigkeit usw.

Da ich es nicht bei dieser Negativität bewenden lassen wollte (und weil sie mit ihren 18 Jahren wohl auch ein bisschen meine Muttergefühle angetriggert hatte), erstellte ich eine weitere Legung für sie mit der Frage, was sie wissen müsse, damit sie einen beruflichen Weg einschlagen kann, der gut für sie ist.

Diese zweite Kartenlegung war schon auf den ersten Blick viel positiver, die Karten beschrieben Dinge wie:

  • Sie muss aufpassen, dass sie die Dinge nicht zu naiv angeht, das Thema “Prostitution” vielleicht ein wenig romantisiert oder zumindest nicht klar sieht, wie gefährlich dieser Weg sein kann.
  • Sie soll keine Abkürzungen suchen, sondern sie muss sich die Zeit nehmen, um einen vernünftigen Plan für ihre berufliche Zukunft aufzustellen. Und sie kann und muss ihre Intelligenz und ihren logischen Verstand (5 Planeten in Zwillinge!) dafür nutzen.
  • Sie muss aufhören, sich selbst zu verurteilen und zu kritisieren. Und ihre ständige Selbstkritik und ihr mieses Selbstbild ist der Grund dafür, warum sie andere Menschen von sich stößt.
  • Sie ist an einem Scheideweg in ihrem Leben angekommen und sie muss sich darüber klar sein, dass diese Entscheidung über den Rest ihres Lebens entscheiden wird.
  • Sie braucht andere Menschen in ihrem Leben und auch beruflich spielt Geld für sie nicht die größte Rolle, sondern der Kontakt mit anderen Menschen. So wäre z.B. ein helfender oder sozialer Beruf gut geeignet für sie.
  • Sie hat große Angst davor, Entscheidungen zu treffen, weil sie ihrem eigenen Urteil nicht traut. Noch größere Angst hat sie jedoch vor jeglicher Form von Unsicherheit. Daher neigt sie dazu, überstürzte Entscheidungen zu treffen, um damit (vermeintliche) Sicherheit zu gewinnen.
    Sie muss erkennen, dass sie kein hilfloses Opfer ist, sondern dass es andere Möglichkeiten und Wege für sie gibt.
  • Eine sehr große Herausforderung ist für sie darüber hinaus das Verhältnis zu ihrer Mutter. Dies zeigte auch ihr Horoskop mit zwei oft sehr schwierigen Konstellationen (Mond-Saturn und Mond-Pluto) - daher war ich mir hier sehr sicher, obwohl ich nichts über ihre Mutter wusste.
    Die Dinge werden sich hervorragend entwickeln, wenn sie diese Anregungen annehmen und umsetzen kann.

Natürlich konnte ich nicht sicher sein, dass das so stimmt. Ich wusste kaum etwas über sie, sie lebte 10.000 km von mir entfernt und es wäre möglich gewesen, dass sie in so bitterer Armut lebt, dass ihr vielleicht tatsächlich nicht sehr viele Möglichkeiten offenstanden. Doch ich vertraute auf die Karten und meine Intuition.

 

Denn es war sehr interessant, dass bei der ersten Legung (wo es um ihre Frage nach dem Berufsweg Prostitution ging) die negativste Karte des ganzen Tarot kam (Zehn der Schwerter).

Bei dieser zweiten Legung hingegen (wo es um berufliche Alternativen ging) kam die beste Karte im ganzen Tarot (Zehn der Kelche)

Solche Dinge sind es, die oft darauf hinweisen, dass die Lage der Karten nicht rein zufällig ist, sondern dass die Legung tatsächlich die Antwort auf die gestellte Frage ist und dass das ganze Sinn macht.

 

Danach schrieb sie mir, alles würde perfekt passen, vor allem das Thema Mutter hätte den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf getroffen. Sie sei bei einer sehr schwierigen Mutter aufgewachsen, die sie als kalt, manipulativ und lieblos erlebt habe. Viele ihrer Schwierigkeiten und Sorgen hätten tatsächlich auch damit zu tun.
Sie öffnete sich nun komplett, erzählte von all den Dingen, die sie belasteten und die sie schmerzten. Hier waren für meine weiteren Antworten nun gar keine Tarot-Karten mehr nötig. Nun, wo die Dinge ausgesprochen waren, konnten wir direkt über die Dinge kommunizieren, um die es wirklich ging: ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, all die negativen Glaubenssätze über sich selbst, die sie als Kind eingehämmert bekam und die Tatsache, dass sie viel fähiger, stärker und intelligenter war, als sie das glaubte.

Nun war der Weg zur Heilung für sie frei, ich konnte ihr Anregungen geben zu Büchern und Therapiemethoden, mit denen sie weiter an dem Thema arbeiten konnte.

Der Punkt um den es mir hier geht ist:
Kartenlegen bzw. Astro-Tarot-Arbeit hat dieser jungen Frau die Möglichkeit gegeben, sich in ihrem eigenen Tempo zu öffnen und Vertrauen zu entwickeln. Die Karten und die Informationen ihres Horoskops konnten ihr neue Erkenntnisse, neue Perspektiven zeigen und ihr damit neue Möglichkeiten eröffnen, ihr Leben zu gestalten.
Und darum sollte es doch bei jeder Therapie gehen, oder?

Nun kann man sich die Fragen stellen, wie lange es mit konventioneller Psychotherapie oder psychologischer Beratung gedauert hätte, bis diese junge Frau sich geöffnet hätte? (Ganz abgesehen davon, dass sie dafür kein Geld und vermutlich auch keine entsprechenden Möglichkeiten hat).

Selbst mit eher unkonventionellen Therapie- oder Beratungsmethoden wie z.B. Hynosetherapie, wären mehrere (kostspielige) Sitzungstermine nötig gewesen, bevor Romina überhaupt ehrlich über ihre Pläne gesprochen hätte. Nur ein paar eMails auszutauschen (wie es bei der Arbeit mit Kartenlegen und Astrologie möglich ist), hätte auf keinen Fall funktioniert.

Und schließlich würde jemand wie Romina selbst ohne ihre finanziellen Schwierigkeiten, vermutlich niemals auf die Idee kommen, einen Berater oder eine Therapeutin aufzusuchen. Denn bei unserem ersten Kontakt war sie ja noch überzeugt, sie müsse das alles alleine durchkämpfen und habe schon eine Lösung für sich gefunden.

Und das ist es, warum ich diese Kombination aus Psychotherapie, Hypnose, Astrologie und Tarot so liebe:

Diese Arbeit kann “klein” beginnen, zeigt dann aber sehr schnell, wenn hinter einer “einfachen Frage” viel mehr steckt.

Diese Arbeit zeigt gleich zu Beginn Dinge, die dem Klienten selbst oft (noch) nicht klar sind.

Diese Arbeit macht uns bewusst, dass es “da draußen” mehr gibt, als wir denken - alleine das gibt Hoffnung und macht es uns einfacher, daran zu glauben, dass wir die Dinge zum Besseren ändern können.

Diese Arbeit kommt sehr schnell auf den Kern des Problems.

Sie zeigt gleichzeitig Lösungswege auf.

Und damit spart diese Art zu arbeiten jede Menge Zeit und Geld.

Denn Heilung beginnt schon von Anfang an.

Ach und noch etwas:
Die Tatsache, dass die Informationen von Kartenlegen und Horoskop so gut gepasst haben, kann daran liegen dass diese Arbeit eine gewisse spirituelle Komponente hat, dass es tatsächlich Antworten sind, deren Ursprung wir derzeit noch nicht verstehen und erfassen können.

Es ist auch möglich, dass meine Deutungen der Karten einfach so passend waren, weil ich therapeutisch geschult bin, über das entsprechende Einfühlungsvermögen verfüge und vielleicht einfach Glück hatte.

Vielleicht stimmt beides?

Und hier schließt sich der Kreis, denn hier kommt meine zu Beginn beschriebene Rationalität und ein gewisses Maß an Pragmatismus ins Spiel:
Denn es ist mir völlig egal, warum es so ist.
Diese Arbeit ist hilfreich, kreativ und kostengünstig. 
Punkt.
Das genügt mir.

 

P.S.: Natürlich bezieht sich alles, was ich hier geschrieben habe auf den seriösen und verantwortungsvollen Umgang mit dieser Art von Arbeit.
Primitive Jahrmarkts-Wahrsagerei oder ähnliches hat damit nichts zu tun und davon sollte auch jeder tunlichst die Finger lassen.

Es gilt das Gleiche wie bei jeder Art von Therapie oder Beratung: Schauen Sie sich sehr genau an, mit wem Sie da arbeiten!